Mattensplitter

Reform des Ligensystems beschlossen

Geschrieben von Thomas Meyer

Der Abend des 8. Januar war ein wichtiger für den Ringerverband NRW. Im Rahmen der außerordentlichen Mitgliederversammlung in der Sportschule Wedau standen einerseits diverse Satzunsänderungen an, welche größtenteils jedoch keine weitreichenden Folgen für den Betrieb in unserer LO nach sich ziehen werden.

Andererseits gab es jedoch auch den Tagesordnungspunkt, der sich mit unserem Ligensystem beschäftigte und der eine tiefgreifende Entscheidung mit sich brachte: Das seit Jahrzehnten bestehende System wird bereits 2018 aufgelöst und durch ein neues ersetzt, welches ein größeres Augenmerk auf regionale Strukturen legen wird.

Aber alles nacheinander. Nach der schwierigen Saison im Jahre 2017 war es im Verlaufe der Versammlung zur Abstimmung gekommen, ob man das traditionelle und immer noch bestehende System denn überhaupt ändern müsse. Einstimmig waren die Vereine jedoch der Meinung, dass eine Reform nötig, ja sogar unabdingbar sei. Folglich stieg man in die Diskussion darüber ein, wie die Ligenstruktur in Zukunft denn nun aussehen könnte.

Im Großen und Ganzen standen hierbei zwei Modelle zur Auswahl: Das Präsidium hatte einen Vorschlag erarbeitet, in dem einem zweigeteilten Oberhaus (Rheinland und Westfalen) drei Landesligen untergeordnet werden sollten. Dieses wurde in minimaler Abwandlung auch durch den KSK Konkordia Neuss unterstützt.

Germania Altenessen dagegen hatte dieses Modell stark modifiziert und ebenfalls als Antag vorgelegt. Vorgesehen waren hier ebenfalls ein zweigeteiltes Oberhaus mit je sechs Teams, dem dann jeweils eine Landesliga und eine Bezirksliga mit sechs Mannschaften untergeordnet werden. Die Bezirksligen sollten hierbei nach ihrem alten Wettkampfmodus (2x7 Gewichtsklassen) ringen.

Die Diskussionen dauerten lange und wurden sachlich, engagiert, teils auch emotional geführt. Die Frage, für welches System man sich entscheiden sollte und wo die Vor- und Nachteile lägen, war ein zähes Ringen, das sich bis in die späten Abendstunden hineinzog.

Die Abstimmung ging am Ende dann doch überraschend deutlich aus, denn das durch Germania Altenessen erarbeitete Konzept wurde mit über 70 von 98 möglichen Stimmen beschlossen. Damit ist fix, dass es unsere alten Strukturen im Mannschaftsringen schon dieses Jahr nicht mehr geben wird.

Aufgrund der fast schon nächtlichen Uhrzeit konnten viele Details nicht mehr geklärt werden. So ist im Augenblick beispielsweise noch unklar, ob und in welchen Ligen es eine Playoff-Runde geben wird, oder welche Regelungen für Gastringer getroffen werden. Diese und weitere Punkte mussten auf die ordentliche Mitgliederversammlung im April vertagt werden.

Beschlossen dagegen wurde noch, dass die Ausländerbeschränkung für 2018 ausgesetzt wird. Es wird jedoch am Ende einer jeden Saison geprüft und evaluiert werden, ob dies in Zukunft so bleiben soll.

Der Antrag auf Doppelstartrecht in den Bezirksligen bei gleichzeitiger Rückkehr zu den zehn üblichen Gewichtsklassen wurde dagegen abgelehnt.

Hoffen wir, dass die Änderungen Erfolg und unseren Sport nach vorne bringen werden! Bei dem Engagement, welches bei der Versammlung zu spüren war, darf man jedoch positiv und optimistisch nach vorne blicken!

 

Verbandspräsident Jens-Peter Nettekoven leitete die Sitzung