Mattensplitter

Was macht der KSV Erkenschwick?

Geschrieben von Thomas Meyer

Der KSV Erkenschwick ist jedem Ringsportfreund in NRW bekannt - zumindest all denen, die schön länger dabei sind. Allein Abteilungsleiter Carsten Schäfer, seines Zeichens obendrein Geschäftsführer des RV NRW, verkörpert den Club wie kein zweiter und verschafft ihm nach wie vor Präsenz.

Doch auch andere Persönlichkeiten verbindet man mit dem KSV, der in jüngerer Vergangenheit sogar mit der Ausrichtung von Deutschen Einzelmeisterschaften betraut worden war. Exemplarisch sei Freistil-As Alexander Storck genannt, den man während der Mannschaftskämpfe im Trikot des KSV Germania Krefeld und des KSV Witten 07 beobachten durfte und immer noch darf, der jedoch sämtliche Platzierungen bei Deutschen Meisterschaften für seinen Stammverein aus Erkenschwick errang. Oder man erinnere sich an Thomas Roch, diesen extrem kräftigen Halbschwer- und Schwergewichtler (Greco), der in den 90er Jahren für den damaligen Zweitligisten ASV Heros Dortmund auf Punktejagd gegangen war.

Vergangenheit und Tradition hat der KSV Erkenschwick ohne Zweifel zu bieten.

Und die letzten Jahre? Lange Zeit wurde der Sportbetrieb durch Bernd und Ralf Dworniczak sowie Dietmar Appel aufrechterhalten. Im Jahre 2015 wagte man den Versuch, endlich wieder mit einer Mannschaft in der Bezirksliga Westfalen ins Rennen zu gehen. Doch Unzuverlässigkeit und Lustlosigkeit der Ringer verhinderten diesen Schritt, so dass man kurzerhand die Männerabteilung geschlossen hat und mit einer Gruppe von acht bis zehn Jugendlichen einen Neuanfang versuchen wollte. Doch auch bald standen die oben genannten Trainer aus beruflichen und z.T gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung – das Ende des Sportbetriebes. Zwar werden beim KSV diverse andere Sportangebote unterbreitet, welche eher dem Breitensport zuzuordnen sind, doch die Ringerabteilung ruht momentan gänzlich.

Es mangelt nicht an Motivation oder Lust der Abteilungsleitung, sondern es scheitert schlicht und ergreifend daran, dass die Trainerstelle vakant ist. Diese neu zu besetzen, stellt Carsten Schäfer vor eine bislang nicht lösbare Herausforderung. „Man findet hier einfach niemanden“, sagt er doch ein wenig wehmütig und frustriert.

Es ist wie in so vielen Vereinen – es fehlt einfach an Personal und an Menschen, die die Bereitschaft zeigen, sich ehrenamtlich einzubringen. Die Ringerabteilung aus Erkenschwick hätte solche Unterstützung bitter nötig. Es wäre erfreulich, wenn sich der ein oder andere Sportfreund finden könnte, der sich am Aufbau einer neuen Trainingsgruppe beteiligen würde. Unsere schöne Sportart hätte auch in Erkenschwick wieder eine echte Chance verdient.