Mattensplitter

BL-Derby: Werbung für das Ringen

Geschrieben von Thomas Meyer

Der KSV Witten 07 scheint es augenblicklich gerne spannend zu machen. Schon drei Bundesligabegegnungen (gegen Merken, Mainz und Rhein-Nahe), die allesamt auf des Messers Schneide standen, hatte er knapp für sich entscheiden können. Und genauso sollte es wieder am 25.9. kommen, als in Neuss das NRW-Derby zwischen dem ortsansässigen KSK Konkordia und eben den Ruhrstädtern angestanden hatte.

11:12 hieß es am Ende für Witten in einem Kampf, der an Dramatik nur schwer zu überbieten war. Eine ansprechende Zuschauerzahl hat dem Spektakel beigewohnt und teils emotional und lautstark mitgefiebert. Bei nicht wenigen Fans dürften die Nerven blank gelegen haben.

Dabei hatte die erste Hälfte eine gute Ausgangsposition für die junge Neusser Mannschaft gebracht. Nach fünf Kämpfen führte das von Max Schwindt und Erich Marjalke betreute Team noch mit 6:5, musste den Gegner im Anschluss jedoch auf 6:12 davonziehen lassen. Das roch nach acht Begegnungen zwar nach Vorentscheidung, doch waren die Gastgeber in den beiden Schlusskämpfen klar favorisiert, sodass ein Neusser Punktgewinn durchaus möglich erschien.

In den Fokus rückte nun der Nachwuchs: Im vorletzten Kampf (75 Freistil) gelang es dem jungen Wittener Gregor Eigenbrodt, nach starker Leistung gegen den routinierten Lom-Ali Eskijew den Kampf knapp zu halten. Er verhinderte bei seiner 0:3-Punktniederlage, dass Neuss noch um den Sieg kämpfen konnte – schließlich stand es nun 8:12. Zum Abschluss (75 Greco) betraten die beiden Youngster Ivan Tagner (KSK), der seinem Team zumindest noch ein Remis sichern konnte, und Noah Englich (KSV) die Matte. Und es sollte hektisch werden. Ivan sammelte Punkt um Punkt und marschierte nach viereinhalb Minuten bei einer 11:1-Führung im Rücken dem technisch überlegenen Punktsieg entgegen. In der letzten Minute riskierte er schließlich, wurde ausgekontert und gewann 11:3. Diese Niederlage konnte der KSV verkraften, bedeutete sie doch erneut einen doppelten Punktgewinn.

Gewonnen hat an diesem Kampfabend jedoch nicht nur der KSV Witten 07, sondern der gesamte Ringkampfsport. Es war ein begeisterndes Duell auf Augenhöhe mit vielen spannenden Kämpfen. Daher Glückwunsch an beide Teams zu dieser tollen Leistung!